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Holding-Abschlag – AktienLAB.de
Analysen

Holding-Abschlag

Ein Holding-Abschlag (auch Konglomeratsabschlag genannt) bezeichnet die Rabattbewertung, die an der Börse häufig für Holdinggesellschaften beobachtet werden kann.

Holdinggesellschaften sind Unternehmen, die keine eigene operative Tätigkeit ausüben, sondern lediglich Anteile an anderen Unternehmen halten. Diese Tochterunternehmen können in unterschiedlichen Branchen tätig sein.

Ursachen des Holding-Abschlags:

Es gibt verschiedene Gründe, warum Holdinggesellschaften an der Börse häufig mit einem Abschlag bewertet werden:

  • Komplexität: Die Bewertung einer Holdinggesellschaft ist komplexer als die Bewertung eines operativen Unternehmens. Dies liegt daran, dass die Holdinggesellschaft nicht nur den Wert ihrer eigenen Vermögenswerte, sondern auch den Wert ihrer Tochterunternehmen berücksichtigen muss.
  • Mangel an Transparenz: Holdinggesellschaften sind oft weniger transparent als operative Unternehmen. Dies kann es für Anleger schwieriger machen, den wahren Wert der Holdinggesellschaft zu beurteilen.
  • Diversifikationsrisiko: Holdinggesellschaften können durch die Diversifikation in verschiedene Branchen das Risiko ihres Portfolios verringern. Dies kann jedoch auch zu einem Verlust von Synergien führen und die Effizienz des Unternehmens beeinträchtigen.
  • Kontrollprämie: In einigen Fällen kann der Holding-Abschlag auch durch eine Kontrollprämie verursacht werden. Die Kontrollprämie ist der Preis, den ein Investor bereit ist zu zahlen, um die Kontrolle über ein Unternehmen zu erlangen. Bei Holdinggesellschaften kann die Kontrollprämie höher sein, da der Investor durch die Übernahme der Kontrolle über die Holdinggesellschaft auch die Kontrolle über alle Tochterunternehmen erlangt.
  • Synergieeffekte: Der Markt geht davon aus, dass die Holdinggesellschaft keine oder nur geringe Synergieeffekte durch ihre Beteiligungen erzielen kann. Dies bedeutet, dass der Wert der einzelnen Beteiligungen in Summe höher ist als der Wert der Holdinggesellschaft.
  • Management: Der Markt hat kein Vertrauen in das Management der Holdinggesellschaft. Dies kann z.B. daran liegen, dass das Management in der Vergangenheit Fehler gemacht hat oder dass die Strategie der Holdinggesellschaft nicht klar ist. Marktsituation: Die allgemeine Marktsituation kann sich negativ auf den Börsenwert der Holdinggesellschaft auswirken. Dies kann z.B. an einer Rezession oder an einer politischen Krise liegen.

Ausmaß des Holding-Abschlags:

Der Holding-Abschlag kann variieren und liegt typischerweise zwischen 10% und 30%. In einigen Fällen kann der Abschlag jedoch auch deutlich höher sein.

Auswirkungen eines Holding-Abschlags:

Ein Holding-Abschlag kann verschiedene Auswirkungen haben:

  • Aktienkurs: Der Holding-Abschlag kann zu einem niedrigeren Aktienkurs der Holdinggesellschaft führen. Dies kann für Anleger attraktiv sein, die glauben, dass der Holding-Abschlag nicht gerechtfertigt ist und dass die Aktie unterbewertet ist.
  • Übernahme: Ein hoher Holding-Abschlag kann die Holdinggesellschaft zu einem attraktiven Übernahmekandidaten machen. Dies liegt daran, dass der Übernehmer die einzelnen Beteiligungen der Holdinggesellschaft zu einem niedrigeren Preis kaufen kann als sie an der Börse wert sind.
  • Managementdruck: Ein hoher Holding-Abschlag kann den Druck auf das Management der Holdinggesellschaft erhöhen. Das Management muss dann Maßnahmen ergreifen, um den Wert der Holdinggesellschaft zu steigern und den Holding-Abschlag zu verringern.

Berechnung:

Der Holding-Abschlag lässt sich berechnen, indem man den Marktwert der Holding durch die summierte Marktkapitalisierung ihrer Beteiligungen teilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert.

Beispiel:

  • Eine Holdinggesellschaft hat einen Marktwert von 100 Millionen Euro.
  • Die Summe der Marktkapitalisierungen ihrer Beteiligungen beträgt 150 Millionen Euro.

Der Holding-Abschlag beträgt dann:

Holding-Abschlag = (Marktwert der Holding / Summierte Marktkapitalisierung der Beteiligungen) * 100 Holding-Abschlag = (100 Millionen Euro / 150 Millionen Euro) * 100 Holding-Abschlag = 66,67%

Fazit:

Der Holding-Abschlag ist ein wichtiges Phänomen, das Anleger bei der Bewertung von Holdinggesellschaften berücksichtigen sollten. Der Abschlag kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein und kann von Unternehmen zu Unternehmen variieren.

Es ist wichtig, die Ursachen des Holding-Abschlags zu verstehen und eine sorgfältige Analyse der Holdinggesellschaft und ihrer Tochterunternehmen durchzuführen, bevor eine Investitionsentscheidung getroffen wird.

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Wichtiger Hinweis:

AktienLAB

Bitte beachten Sie, dass diese Informationen keine Anlageberatung darstellen. Es ist wichtig, dass Sie Ihre eigenen Recherchen durchführen und sich von einem qualifizierten Anlageberater beraten lassen, bevor Sie Anlageentscheidungen treffen.

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