Das Shiller-KGV (auch bekannt als CAPE-Ratio oder Cyclically Adjusted Price-to-Earnings Ratio) ist eine Bewertungsmethode für Aktien, die von dem US-amerikanischen Ökonomen Robert J. Shiller entwickelt wurde.
Berechnung:
Das Shiller-KGV wird berechnet, indem der aktuelle Aktienkurs durch den durchschnittlichen Gewinn der letzten zehn Jahre geteilt wird. Der Gewinn wird dabei um die Inflation bereinigt, um die Vergleichbarkeit über verschiedene Zeiträume zu gewährleisten.
Ziel:
Ziel des Shiller-KGVs ist es, die Bewertung einer Aktie im Verhältnis zu ihrer langfristigen Gewinngenerierungskraft zu beurteilen.
Interpretation:
Ein hohes Shiller-KGV kann bedeuten, dass die Aktie überbewertet ist. Ein niedriges Shiller-KGV kann hingegen bedeuten, dass die Aktie unterbewertet ist.
Vergleich:
Das Shiller-KGV kann mit anderen Bewertungskennzahlen, wie z.B. dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) verglichen werden. Das KGV basiert jedoch nur auf dem aktuellen Gewinn, während das Shiller-KGV den Gewinn der letzten zehn Jahre berücksichtigt. Daher kann das Shiller-KGV ein besseres Bild der langfristigen Bewertung einer Aktie liefern.
Langfristige Betrachtung:
Das Shiller-KGV ist eine langfristige Bewertungskennzahl. Sie sollte daher nicht zur kurzfristigen Spekulation verwendet werden.
Vergleich mit dem KGV:
Das Shiller-KGV wird oft mit dem herkömmlichen KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) verglichen. Das KGV wird jedoch nur auf Basis des aktuellen Gewinns berechnet und kann daher stärker von kurzfristigen Schwankungen beeinflusst sein.
Kritik:
Das Shiller-KGV ist nicht frei von Kritik. Kritiker argumentieren, dass die Methode zu stark auf die Vergangenheit fokussiert und zukünftige Entwicklungen nicht ausreichend berücksichtigt.
Zudem kann die Wahl des Zeitraums von zehn Jahren für die Berechnung des durchschnittlichen Gewinns willkürlich erscheinen.
Fazit:
Das Shiller-KGV ist eine wertvolle Kennzahl zur Bewertung von Aktien. Es sollte jedoch nicht als einzige Kennzahl verwendet werden.
Anleger sollten verschiedene Kennzahlen berücksichtigen und ihre eigene Analyse durchführen, bevor sie eine Investitionsentscheidung treffen.