Ein Sprichwort sagt: „Adel verpflichtet!“, so auch bei den Königen der Dividenden. In diesem Fall sind es zwar keine Unternehmen von blauem Blut, doch genießen diese Aktiengesellschaften einen besseren Ruf.
Was sind Dividendenkönige oder oft auch als Aristokraten bezeichnet?
Aristokraten und Dividendenkönige sind Aktiengesellschaften die über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren kontinuierlich eine Dividende an die Anteilseigner ausgeschüttet haben, ohne diese auch nur einmal zu reduzieren. Durch diese kontinuierlichen Dividendenzahlungen haben sich diese AG´s einen sehr guten Ruf bei Fondsmanagern und bei Privatanlegern erarbeitet
Viele der Dividendenkönige zahlen nicht nur über einen langen Zeitraum eine stabile Dividende (ohne Reduzierung), sondern erhöhen die Dividende pro Aktie sogar Jahr für Jahr. Davon gibt es jedoch nicht viele auf der Welt.
Weitere Vorteile der Dividendenkönige
- Dividendenkönige verfügen über ein grundsolides Geschäftsmodell, das ihnen ermöglichet genügend Gewinne und Cash-Flow für die Zahlung von Dividenden zu erwirtschaften.
- Aktien von Dividenden-Aristokraten bieten vielfach Anlegern auch in Krisenzeiten Stabilität.
- Die Aktienkurse der Dividendenkönige schwanken weniger stark (volatil) als andere.
- Aktien der Dividendenkönige werden in den Depots länger gehalten und sind in viele Dividendenfonds höher gewichtet.
- Dividenden-Aristokraten bieten dem Anleger eine Art Cash-Flow (Zahlung der Dividende, entweder jährlich, halbjährlich oder quartalsweise).
Dividendenkönige und Aristokraten-Strategie
Wenn Anleger explizit auf diese Wert setzen, dann haben sie sich für die Dividendenkönige und Aristokraten-Strategie entschieden. Sie kaufen etablierte Aktien von Aktiengesellschaften mit einem gut planbaren, krisenfesten und verlässlichem Geschäftsmodell.
Dividende aus dem Unternehmensgewinn
Anleger sollten jetzt nicht einfach blind verschiedene Dividendenkönige kaufen. Auch bei diesen Werten sollte ein Blick in den aktuellen Geschäftsbericht erfolgen. Denn nur so lässt sich die Frage nach der Herkunft der Gelder für die Dividende klären. Schüttet das Unternehmen die Dividenden aus dem Cash Flow aus, greift es Rücklagen oder muss es dafür sogar neue Kredite aufnehmen?
Nur wenn das Unternehmen die Dividenden von dem Unternehmensgewinn und/oder Cash Flow bezahlt, dann ist es gesund und kann auch konjunkturell schwierigere Zeiten überstehen!
Dividende je Aktie oder Dividendensumme
Was ist wichtiger, eine steigende Dividende je Aktie oder eine erhöhe Dividendensumme? Für den Anleger ist natürlich eine steigende Dividende je Aktie von Vorteil. Eine erhöhte Dividendensumme muss nicht zwangsläufig für mehr Geld bei den Anlegern sorgen. Im Gegenteil, eine niedrigere Dividendensumme kann sogar zu eine Mehr an Dividende je Aktie führen, wenn das Unternehmen eigene Aktien zurückkauft. Achtet daher nur auf den Wert Dividende je Aktie. Dieser sollte stabil bleiben oder steigen.
Wie lassen sich Dividendenkönige finden?
Neben Fachzeitschriften gibt es auch einige spezialisierte Internetportale die jede Dividende festhalten, analysieren und so aktuelle Dividendenkönige dem Leser präsentieren.
Nutzt dazu eine Suchmaschine Eures Vertrauens und sucht z.B. nach „Dividendenkönige 2022“.
In Deutschland gibt es nur sehr wenige Dividendenkönige. Dazu gehören u.a. Fielmann, Amadeus Fire, Munic Re, Allianz, Axel Springer, Deutsche Post und Bayer (basieren auf den Zahlen von 2016).
Davon gab es jedoch nur eine Aktiengesellschaft die nicht nur 10 Jahre mindestens eine stabile Dividende gezahlt hat, sondern diese in jedem Jahr erhöht hat. Gemeint ist Fielmann!
Zu den europäischen Dividendenkönigen (basieren auf den Zahlen von 2016). zählen u.a. Royal Dutch Shell, Total, Novartis, Roche, British American Tobacco, Statoil, Imperial Brands und Sanofi.
10 Jahre lange kontinuierliche Dividendenerhöhungen gab es bei Imperial Brands, Statoil, Novartis, British American Tobacco, Sanofi und Roche.
In den USA lassen sich weit mehr Dividendenkönige (basieren auf den Zahlen von 2016). finden, die 10 Jahre lang mit einer steigenden Dividende punkten können. Zu der Riege der amerikanischen Dividenden-Aristokraten gehören AT&T, Reynolds, Coca Cola und auch Southern Co.
Risiken der Aristokraten-Strategie
Wie jede Anlagestrategie bietet auch die Aristokraten-Strategie gewisse Nachteile und Risiken. Mit einem größeren Kursrutsch der Aktie wäre zu rechnen, wenn solch eine Aktiengesellschaft eine Kürzung der Dividende vermelden müsste. Daraufhin würden viele Fonds und Anleger den Wert aus dem Depot entfernen.
Gleichzeitig würde dies ein mögliches Ende des stabilen und sicheren Geschäftsmodelles mit hohen Gewinnen bedeuten. Das Unternehmen müsste neu analysiert und bewertet werden.