Unter relativer Stärke versteht man in der Finanzwelt eine Kennzahl oder eine Strategie, mit der die Performance eines Wertpapiers oder einer Anlage in Relation zur Performance eines anderen Wertpapiers oder eines Referenzindex gemessen wird. Es geht darum, die Stärke einer Anlage im Vergleich zu anderen Anlagen zu bewerten.
Im Allgemeinen wird die relative Stärke verwendet, um die relative Performance einer Anlage im Zeitverlauf zu analysieren. Sie ermöglicht es, festzustellen, ob eine Anlage besser oder schlechter abschneidet als der Vergleichsindex oder ein anderer Vergleichswert. Dabei wird oft ein technischer Indikator verwendet, der auf historischen Preis- oder Renditedaten basiert.
Die relative Stärke kann auf verschiedene Arten gemessen werden. Ein häufig verwendeter Indikator ist der Relative Strength Index (RSI), der die Stärke und Geschwindigkeit von Preisveränderungen eines Wertpapiers misst. Der RSI kann Werte zwischen 0 und 100 annehmen und zeigt an, ob ein Wertpapier überkauft oder überverkauft ist.
Die relative Stärke kann sowohl von kurzfristigen Händlern als auch von langfristigen Anlegern genutzt werden. Kurzfristige Händler verwenden sie oft, um überkaufte oder überverkaufte Bedingungen zu identifizieren und potenzielle Wendepunkte im Preisverlauf zu erkennen. Langfristige Anleger können die relative Stärke verwenden, um die Performance eines Wertpapiers im Vergleich zu einem breiten Marktindex oder anderen Wertpapieren zu bewerten und möglicherweise ihre Portfolios entsprechend anzupassen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die relative Stärke allein keine ausreichende Grundlage für Anlageentscheidungen darstellt und in Verbindung mit anderen Analysemethoden und Fundamentaldaten betrachtet werden sollte.