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Kappungsgrenze – AktienLAB.de
Kapitalanlage-Lexikon

Kappungsgrenze

Die Kappungsgrenze (englisch: “Capping Rule”) im Kontext des DAX oder anderer Aktienindizes bezieht sich auf eine Begrenzung oder eine Obergrenze für die Gewichtung einzelner Aktien im Index. Diese Grenze soll sicherstellen, dass keine einzelne Aktie zu dominant im Index wird und die Indexperformance übermäßig von der Kursbewegung dieser einen Aktie abhängt.

Wenn beispielsweise eine Aktie im DAX eine sehr hohe Marktkapitalisierung hat und stark steigt, könnte sie einen zu großen Einfluss auf den Gesamtindex haben. Infolgedessen könnten Anpassungen erforderlich sein, um das Risiko einer übermäßigen Konzentration auf diese Aktie zu verringern. Dies kann durch die Einführung einer Kappungsgrenze erreicht werden, die besagt, dass keine einzelne Aktie im Index mehr als eine bestimmte prozentuale Gewichtung haben darf.

Die Kappungsgrenze kann je nach Index und Regelwerk variieren. Sie wird normalerweise regelmäßig überprüft und angepasst, um sicherzustellen, dass der Index seine Zielsetzungen hinsichtlich Diversifikation und Repräsentativität erfüllt.

Funktionsweise:

  • Jeder Index, wie beispielsweise der DAX, setzt sich aus den Aktien mehrerer Unternehmen zusammen.
  • Der Wert des Index wird durch die gewichtete Kursentwicklung der einzelnen Aktien berechnet.
  • Die Gewichtung eines Unternehmens entspricht dem prozentualen Anteil seines Börsenwertes am Gesamtwert des Index.

Zweck der Kappungsgrenze:

  • Sie soll verhindern, dass einzelne Unternehmen dominierenden Einfluss auf die Performance des gesamten Index nehmen.
  • Steigt der Kurs eines Unternehmens stark an, würde sein Gewicht im Index ohne Kappungsgrenze ebenfalls ansteigen.
  • Dies könnte dazu führen, dass die Indexentwicklung nicht mehr die tatsächliche Performance des gesamten Marktes widerspiegelt.

Beispiel:

  • Nehmen wir an, die Deutsche Börse setzt die Kappungsgrenze für den DAX auf 15%.
  • Kein Unternehmen im DAX darf dann einen höheren Anteil als 15% am Gesamtwert des Index haben.
  • Steigt der Börsenwert eines Unternehmens über die 15%-Grenze, werden im Rahmen der Indexüberprüfung automatisch Anteile dieses Unternehmens verkauft, um das Gewicht wieder auf das zulässige Maximum zu reduzieren.

Aktuelle Situation im DAX:

  • Bis März 2024 betrug die Kappungsgrenze im DAX 10%.
  • Seit dem 18. März 2024 wurde die Kappungsgrenze auf 15% angehoben.

Auswirkung auf Anleger:

  • Wenn die Gewichtung eines Unternehmens die Kappungsgrenze erreicht, müssen Fondsmanager, die den Index nachbilden (z.B. ETF-Anbieter), gezwungen sein, Anteile dieser Aktie zu verkaufen.
  • Dies kann zu einem Kursrückgang der betroffenen Aktie führen.

Zusammenfassung:

  • Die Kappungsgrenze ist eine Schutzmaßnahme, um die Performance eines Aktienindex fairer abzubilden und zu verhindern, dass einzelne Unternehmen den Index unverhältnismäßig beeinflussen.
  • Sie kann jedoch auch kurzfristige Kursschwankungen bei einzelnen Aktien verursachen.

Fazit:
Die Kappungsgrenze ist ein wichtiges Instrument, um die Stabilität und Aussagekraft von Aktienindizes zu gewährleisten. Sie verhindert, dass die Performance des Index durch die überdurchschnittliche Entwicklung einzelner Unternehmen verzerrt wird.

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Bitte beachten Sie, dass diese Informationen keine Anlageberatung darstellen. Es ist wichtig, dass Sie Ihre eigenen Recherchen durchführen und sich von einem qualifizierten Anlageberater beraten lassen, bevor Sie Anlageentscheidungen treffen.

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